Was ist Helfer vor Ort (HvO) / First Responder?
Das System „First Responder“ kommt aus den USA. Hier wurde erkannt, dass bei einem plötzlichen Herztod die Überlebenschancen höher stehen, wenn innerhalb kürzester Zeit professionelle Erste Hilfe vor Ort ist – so entstand das System des First Responder.
In Deutschland wurde zunächst 1994 im Landkreis München ein Pilotprojekt gestartet, welches sich als äußerst effizient erwies und daraufhin das hier „Helfer vor Ort – HvO“ genannte System bayernweit ausgebaut wurde.
Vorteile der Helfer vor Ort sind gute Ortskenntnisse, kurze Anfahrtswege und damit ein zeitlicher Vorteil gegenüber dem Rettungsdienst. Außerdem kann der HvO die Betreuung der Angehörigen übernehmen, für die der mit der Versorgung des Patienten eingebundene Rettungsdienst meist weniger Zeit hat.
Welche Aufgaben hat der Helfer vor Ort?
Der Helfer vor Ort / First Responder ersetzt nicht den Rettungsdienst!
Aufgabe des HvO ist es, in den ersten Minuten die Erstversorgung des Patienten zu übernehmen und somit das „therapiefreie Intervall“, also den Zeitraum zwischen dem Eintritt des medizinischen Notfalls und dem Eintreffen von Rettungsdienst / Notarzt, zu verkürzen. Eigentlich übernimmt der HvO die Aufgaben des Ersthelfers, da eine wirksame Erste Hilfe durch Dritte leider kaum oder nur unzureichend geleistet wird. Diese schnelle und qualifizierte erste Hilfe kann die Genesungsprognose des Patienten verbessern.
Primäre Aufgaben:
– die Vitalfunktionen – Bewusstsein, Atmung und Puls – erfassen, aufrechterhalten bzw. wiederherstellen
– die fachgerechte Lagerung
– Wärmeerhalt des Patienten
– Wundversorgung
Hat der Helfer vor Ort sich einen ersten Eindruck über den Zustand des Patienten verschafft, gibt er eine Lagemeldung an die Integrierte Leitstelle Würzburg (ILS) und weist anfahrende Rettungsmittel ein. Weiterhin kann der HvO dem Notarzt und dem Rettungsdienstpersonal bei der Versorgung des Patienten assistieren.
Gibt es überall einen Helfer vor Ort?
Nein, der Helfer vor Ort ist eine freiwillige Aufgabe der Gemeinde und wird einer Hilfsorganisation, etwa der örtlichen Feuerwehr, übertragen, die dann Material, Personal und Fahrzeug stellen. Im Gebiet des Landkreises Würzburg gibt es momentan 23 HvO-Gruppen.
In Veitshöchheim gibt es den Helfer vor Ort seit dem 02.01.2001. Das Personal wird aktuell von der Freiwilligen Feuerwehr, Mitgliedern der Wasserwacht und seit Januar 2017 tagsüber von Soldaten der Bundeswehrkaserne Veitshöchheim gestellt.
Welche Ausbildung haben die Helfer vor Ort?
Die Mitglieder der HvO-Gruppe durchlaufen eine 72-stündige Ausbildung der jeweiligen Organisation. Ausbildungsinhalte sind u.a. Anatomie, Physiologie, Wundversorgung, Blutdruckmessen, Reanimation sowie das Assistieren bei der notärztlichen Versorgung.
Abgeschlossen wird die Ausbildung mit einer theoretischen und praktischen Prüfung. Die so qualifizierten Helfer bilden sich halbjährlich extern fort, zudem finden monatlich interne Schulungen statt.
Die Mindestvoraussetzung für die Ausbildung zum HvO sind körperliche und geistige Eignung, die Vollendung des 18. Lebensjahres sowie die Mitgliedschaft in einer örtlichen Hilfsorganisation.
Die Helfer vor Ort leisten den Dienst rein ehrenamtlich!
Wie läuft ein Helfer vor Ort-Einsatz ab?
Die Integrierte Leitstelle Würzburg (ILS) alarmiert den HvO über Funkmeldeempfänger und sagt den Einsatzort und die Einsatzmeldung durch. Unser Einsatzkonzept sieht vor, dass das diensthabende HvO-Mitglied das Einsatzfahrzeug, Florian Veitshöchheim 10/1, abends und an Wochenenden ganztags zuhause hat und dann von dort ausrückt. Durch dieses System können wir ermöglichen, dass jede Adresse in Veitshöchheim im Durchschnitt 3 Minuten nach Alarmierung erreicht werden kann. Tagsüber übernehmen zum Helfer vor Ort ausgebildete Soldaten den Einsatzdienst, sie besetzen das 2. HvO-Einsatzfahrzeug, Florian Veitshöchheim 14/1.
Am Einsatzort leisten wir professionelle Erste Hilfe, nach Eintreffen des Rettungsdienstes wird der Patient diesem übergeben, wobei der HvO dann im Allgemeinen die Einsatzstelle verlässt. Anschließend wird ein Einsatzprotokoll, welches der Einsatzevaluation dient, ausgefüllt und die Ausrüstung desinfiziert und ergänzt.
Wie häufig kommt der Helfer vor Ort zum Einsatz?
Ob der HvO alarmiert wird, entscheidet die ILS Würzburg anhand des Meldebildes und der aktuell verfügbaren Kräfte des Rettungsdienstes. Im Jahr 2016 wurde der HvO in Veitshöchheim zu 280 Einsätzen gerufen.
Wie kann ich die Arbeit der Helfer vor Ort unterstützen?
Gerne können Sie die HvO-Gruppe aktiv durch ihr ehrenamtliches Engagement oder durch eine Spende unterstützen.
Spendenkonto:
Helfer vor Ort Veitshöchheim
IBAN: DE17 7909 0000 0005 7260 18
BIC: GENODEF1WU1
Verwendungszweck: Unterstützung HvO Veitshöchheim
Ansprechpartner:
Martin Hagenau
Gruppenführer Helfer vor Ort
E-Mail: hvo [at] ff-veitshoechheim.de
Unsere Fahrzeuge finden Sie hier:
